Manfred Köppe (1940-2014): In der Heimat - für die Heimat
Beschäftigt man sich mit dem Leben und Wirken Manfred Köppes, fällt vor allem sein intensives Schaffen für heimatliche Belange der Gegenwart, aber auch für solche der Geschichte auf.
Manfred Köppe wurde am 30. Juni 1940 in Wolmirstedt geboren, studierte Germanistik und Geschichte in Halle, arbeitete in Bernburg als Lehrer und als Schuldirektor in Schönebeck und Calbe / Saale.
Von 1997 bis 2003 leitete er das Regionalbüro des Landesheimatbundes Sachsen-Anhalt e.V. in Magdeburg und wirkte danach zwei Jahre als dessen Geschäftsführer. Seine Arbeit war gekennzeichnet durch intensiven Kontaktaufbau und solide Kommunikation mit ansässigen Vereinen sowie zur Universität. Bekannt war Köppe selbst vor allem für seine Sprachgewandtheit und seinen Witz.
Er beschäftigte sich intensiv mit dem Thema Dreißigjähriger Krieg und forschte darüber in Archiven. Große Resonanz bei geschichts- und heimatinteressierten Lesern erfuhr sein Sagenband „Der Deutschen Dreyßig-Jähriger Krieg“ (2001), wofür er Sagenhaftes aus Sachsen-Anhalt sammelte und nacherzählte. Mitunter nahm er auch die Sprache der damaligen Zeit an, wie in seiner Guericke-Novelle „Auch noch diese Stunde“ (Heimkehr am Strom, 2007). In seinem Roman „Gestundete Zeit“ (2011) über Sophie von La Roche wird hingegen das Verhältnis der Schriftstellerin und Salonnière zu Goethe wortgewaltig ausgelotet. Sein letztes Schreiben galt der Autobiografie „Sieben Fenster. Nachrichten aus der Kindheit“ (2013). 2014 verstarb Manfred Köppe nach schwerer Krankheit.
2005 erhielt Manfred Köppe für seine Leistungen in der Heimatpflege die Ernst-Rudorff-Verdienstmedaille. Sein schriftstellerischer Nachlass wird im Archiv des Literaturhauses in Magdeburg aufbewahrt.