Lesung: Albrecht Franke „Ende der Welt“.
Freitag, 24. Juni 2022, 18.00 Uhr, Literaturhaus Magdeburg / Thiemstraße 7
Albrecht Franke und das Literaturhaus Magdeburg laden am Freitag, den 24. Juni 2022, ab 18.00 Uhr zur Manuskriptlesung „Ende der Welt“ in den Hof des Literaturhauses ein. Sie gibt einen Einblick in die biografische Erzählung, die noch dieses Jahr im Mitteldeutschen Verlag erscheint.
„Beim Erzählen verstärkt man mitunter, manchmal schwächt man ab. Das habe ich hier getan, zum Schutz der erwähnten Personen, auch zu meinem. Obwohl sich alles nur in mir spiegelt: Erfunden ist nichts.“ Die Worte, die der Schriftsteller Albrecht Franke seinem biografischen Rückblick voranstellt, verdeutlichen zugleich eine wesentliche Frage in seiner Erzählung, nämlich wie sehr Anpassung das eigene Leben bestimmt – vor allem, wenn man wie Franke anno 1950 geboren wurde.
Die Erzählung beginnt im portugiesischen Sagres am Cabo de São Vicente, dem südwestlichsten Punkt Europas, genannt „Ende der Welt“. Albrecht Franke wuchs auf in Remkersleben, nicht sehr weit entfernt von der „Zonengrenze“ oder „Staatsgrenze“, auch einem Ende der Welt in jenen Jahren. Was wurde aus einem, wenn man in der DDR blieb? Ohne den Gedanken an „Abrechnung“ versucht Franke, ein geistiges und soziales Milieu dieser Zeit zu zeigen. Es geht um Anpassung und Schweigen, um Absurdes und Schrecknisse.
Albrecht Franke stammt aus einer Eisenbahnerfamilie in der Börde, war als Lehrer tätig und übernahm in den Jahren 2014 bis 2016 den Vorsitz im Förderverein der Schriftsteller Magdeburg e.V. Er verfasst u.a. literaturkritische Essays für Tages- und Literaturzeitungen; zuletzt erschien seine Biografie „Christa Johannsen. Ein erfundenes Leben – Eine Schriftstellerin im 20. Jahrhundert“ (Mitteldeutscher Verlag, 2019).
Eintritt: VVK 6.00 € / AK 8.00 €
Foto: Albrecht Franke © privat