Heinrich Zschokke (1771-1848)
Heute wird vielerorts und auf unterschiedliche Weise dem Schriftsteller und Pädagogen Heinrich Zschokke gedacht, der vor 250 Jahren am 22. März in Magdeburg geboren wurde.
In Magdeburg besuchte er das Pädagogium Kloster Unser Lieben Frauen sowie das altstädtische Gymnasium. Da seine Mutter kurz nach seiner Geburt starb und der Vater – ein wohlhabender Magdeburger Tuchmacher – als Zschokke acht Jahre alt war, wuchs er zunächst bei seinen Geschwistern und anschließend bei Elias Caspar Reichard auf, dem Rektor des altstädtischen Gymnasiums. Nach einem Verweis vom Gymnasium verließ er Magdeburg mit 17 Jahren und kehrte vier Jahre später noch einmal für ein halbes Jahr in seine Heimatstadt zurück, um dort als Gastprediger zu wirken. Zwischenzeitlich verfasste er erste literarische Texte, war Mitglied einer wandernden Theatergruppe und entschloss sich nach deren Auflösung zum Studium der Theologie in Frankfurt an der Oder. Heinrich Zschokke unternahm etliche Bildungsreisen durch Europa, ließ sich schließlich in der Schweiz einbürgern und kehrte somit Deutschland endgültig den Rücken. In der Folge übernahm er zahlreiche politische Ämter und wirkte als liberaler Wegbereiter des schweizerischen Bundesstaates. In mehreren seiner Werke nimmt er deutlich Bezug zu seiner Kindheit und Jugend in Magdeburg. Heinrich Zschokke ist seit 1830 Ehrenbürger seiner Heimatstadt.
Sein Werk und sein Wirken werden vor allem von der Heinrich-Zschokke-Gesellschaft gepflegt, die seit dem Jahr 2000 besteht und ihren Sitz im Kanton Aargau in der Schweiz hat, wo Zschokke nach 1800 sozial und politisch wirksam wurde.