Gedenken an Erna Lauenburger
Zum heutigen Gedenktag der Deportation der Magdeburger Sinti und Roma 1943 möchten wir an das Schicksal von Erna Lauenburger, die mit Sinti-Namen Unku hieß, erinnern. Sie spielte eine der Hauptrollen in dem Jugendroman „Ede und Unku“, der erstmals 1931 erschienen ist und 1933 im Zuge der Bücherverbrennungen verboten und vernichtet wurde.
Unku kam in den 1930er Jahren über Dessau-Roßlau aus Berlin nach Magdeburg. Das bereits 1935 errichtete sogenannte „Zigeunerlager“ zwischen Holzweg und Große Sülze wurde zu ihrem festen Wohnsitz. Das Reisen war den Sinti und Roma nun verboten. Ein Teil ihrer Familie wurde bereits 1938 in das KZ Buchenwald deportiert.
Unku selbst lebte mit ihren 1938 und 1942 geborenen Töchtern und weiteren Angehörigen bis zum 1. März 1943 in Magdeburg. An diesem Tag vor 78 Jahren wurde Erna Lauenburger gemeinsam mit den verbliebenen Magdeburger Sinti und Roma nach Auschwitz deportiert. Unku und ihre Töchter überlebten das Konzentrationslager nicht.
An das Schicksal der Magdeburger Sinti und Roma erinnert eine Gedenkstele am Flora Park, ein Denkmal im Park am Fürstenwall und ein in „Ede-und-Unku-Weg“ umbenannter Abschnitt des Holzwegs.
Zu dem Thema der Sinti veröffentlichte die Hallenser Autorin Simone Trieder 2020 im Mitteldeutschen Verlag ihre Publikation "Sinti in der DDR. Alltag einer Minderheit".