„Erich-Günther hätte jetzt gesagt…“
Die Literaturlandschaft in Sachsen-Anhalt hat Erich-Günther Sasse sehr viel zu verdanken. Er gehörte zum Gründerkreis des Fördervereins der Schriftsteller in der Region Magdeburg, war langjähriger Redakteur der Literaturzeitschrift Ort der Augen / ODA und leitete das Literaturbüro Sachsen-Anhalt sowie die erste Schreibwerkstatt im Magdeburger Literaturhaus von 1992 bis 2004. In diesem Kreis etablierte sich beispielsweise auch die Redewendung „Erich-Günther hätte jetzt gesagt…“. Und so prägte er nicht nur das literarische Leben, sondern auch das literarische Werden nachfolgender Autoren.
Als Schriftsteller hat er vor allem mit Der Brunnen (1980), Die Fremden (1984) oder Manisch (1990) Bekanntheit erlangt. Seine Erzählkunst war die Fähigkeit, in die Menschen und hinter die Kulissen zu schauen, und was er dort sah, bildhaft wie auch innig wiederzugeben – lakonisch und treffsicher. Es waren – wie der Autor Albrecht Franke formuliert – „Lebensgeschichten voller Härte, ohne jede Beschönigung – und doch voller Poesie“.
Erich Günther Sasse wurde am 7. April 1944 in Wallwitz geboren und starb am 3. März 2016. Er wäre heute 77 Jahre alt geworden.
Foto: © B. Lange