Bruno Wille - Freidenker
„Doch ich bedachte nie: der Schatz der Auen sind nicht die bunten Blumen, sondern Heu...“
Am 06.02.1860 wurde der Schriftsteller, Prediger und Volkspädagoge in Magdeburg geboren und verbrachte dort seine ersten Lebensjahre. Später war sein Lebensmittelpunkt hauptsächlich in und um Berlin.
Bruno Wille war einer der Wegbereiter des Friedrichshagener Dichterkreises, einer lockeren Vereinigung von Literaten und anderen Künstlern um 1900, in der unter anderem auch lebensreformerische Anliegen vertreten wurden und die über die Landesgrenzen hinaus Bekanntheit erlangte.
Sein Leben lang engagierte er sich sozial. Unter anderem stand er der Freireligiösen Gemeinde vor, deren Prediger er war. Kulturpolitisch bedeutsam ist aber vor allem die Gründung der „Freien Volksbühne“ (1890), an der er maßgeblich beteiligt war. Fast gleichzeitig hatte er den Vorsitz im Deutschen Freidenkerbund inne und gab die Zeitung „Der Freidenker“ heraus. Bruno Wille erhielt in diesem Zusammenhang Berufsverbot als Prediger der freireligiösen Gemeinde und wurde wiederholt inhaftiert wegen der „Verbreitung von Unglauben“.
Sein sozialpolitisches Engagement spiegelt sich in seinem vielgestaltigen publizistischen Schaffen, das neben Artikeln für Zeitungen und Zeitschriften auch Lyrik und Romane umfasst.