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„Geliebte, wenn einst gebrochen mein Herz…“

Soirée zur Eröffnung des „Mehmed-Ali-Pascha-Archivs“ Magdeburg.

Ort: Farnhaus der Gruson-Gewächshäuser      Termin: 18. November 2021 l ab 18:30

Vielfältig sind die Lebenswege zwischen Orient und Okzident nicht nur in der Gegenwart: Auch historische Spuren finden sich zum Beispiel zwischen Magdeburg und Istanbul.

Mehmed Ali Pascha, geboren als Ludwig Detroit 1827 in Magdeburg, heiratete die angesehene osmanische Adelige Ayşe Sıdıka Hanum. Ihre gemeinsame Tochter Leyla wiederum war vermählt mit dem österreichisch-polnisch-stämmigen Hasan Enver Pascha, dessen Vater Mustafa Dschelaleddin Pascha vor seiner Flucht und Konvertierung zum Islam als polnischer Revolutionär Konstanty Borzęcki in Magdeburger Festungshaft saß. Auch der Adjudant des Paschas aus Magdeburg war kein „echter“ Osmane: Murad Efendi alias Franz von Werner stammte aus dem Habsburgischen.

All diese illustren Lebenswege jener hochstehenden Osmanen nebst ihren Gattinnen, oftmals Prinzessinnen aus kaukasischem Hochadel, schrieben Gedichte, hinterließen Kompositionen und Theaterstücke. Der berühmteste Enkel des Paschas aus Magdeburg nimmt dabei eine besondere Stellung ein: Nazım Hikmet, der Nationaldichter der Türkei. Wie sein Urgroßvater aus Magdeburg dichtete er und war auf der Flucht, nun aus der Türkei in die Sowjetunion und auch in die DDR.

Dieses schillernde Erbe des Paschas von Magdeburg soll nun einerseits durch einen neu initiierten Forschungsverbund mit Universitäten und Akademien der Wissenschaften aus mehreren Ländern erforscht werden sowie in Magdeburg öffentlich zugänglich gemacht werden. Dazu wird im Magdeburger Literaturhaus das „Mehmed-Ali-Pascha-Archiv“ eröffnet, das Artefakte sammelt und für die Nutzung an Schulen und Universitäten aufarbeitet. 1878 besuchte Mehmed Ali Pascha kurz vor seinem Tode seinen alten Schulfreund Hermann Gruson. Als Veranstaltungsort haben das ICATAT-Institut Magdeburg sowie die Landesvereinigung kulturelle Kinder- und Jugendbildung (lkj) gemeinsam mit dem Literaturhaus Magdeburg dafür in Grusons Gewächshäusern einen würdigen Platz gefunden, um aufmerksam zu machen auf ein neues schillerndes Mosaikstück in mitteldeutscher Kultur- und Wissenschaftslandschaft, nachhaltig, innovativ, solidarisch. 

Im Farnhaus lesen, sprechen und performen live und digital:

  • Dr. Marlen Schachinger, Nele Heyse, Nellja Veremej, Jörg Menke-Peitzmeyer, ehem. Stadtschreiber*innen von Magdeburg
  • Trio SEKOŞ (Saz, Klarinette, Cajón); Ildar Kharissov, Musik-Turkologe, Komponist, Pianist;
  • die Wissenschaftler*innen Prof. Dr. Anne Lequy (Magdeburg), PD Dr. Hüseyin Çiçek (Wien), Prof. Dr. Leyla Coşan (Istanbul), Dr. Marat Gibatdinov (Kasan, Tatarstan), Dr. Stephan Theilig (Bernau), Dr. Aziz Madi (Amman)
  • sowie Wybke Wiechell, Ammar Awaniy, Şehbal Şenyurt Arınlı, Monika Górka & Dominik Napiwodzki
  • Theater „Roja Avesta“ mit Çiğdem & Ramazan Eskin, Performance „Wenn keiner brennt“
  • Kurator & Moderator: Dr. Mieste Hotopp-Riecke, .lkj) Sachsen-Anhalt / ICATAT e.V.

Der Eintritt ist frei

Um Voranmeldung wird gebeten unter der Rufnummer des Literaturhauses: 0391 4044995

Für die Veranstaltung gilt die 2G-Regelung. Notwendig ist eine gültige Bescheinigung über die vollständige Genesung oder die vollständige Impfung. Einen Gesundheitsfragebogen, der als Anwesenheitsnachweis von uns abzufordern ist, finden Sie hier und können diesen bereits ausgefüllt zur Veranstaltung mitbringen, um Wartezeiten zu vermeiden. Auch per LUCA-App kann sich vor Ort angemeldet werden. Vielen Dank!

Weitere Informationen sind auf diesen relevanten Webseiten zu finden (Links sind aktiv):

18 November @ 18:30 20:00

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